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Kinderwunsch Centrum Nürnberg | Dr. J. Neuwinger | Dr. B. Munzer-Neuwinger | Prof. Dr. P. Licht

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Polycystisches Ovar (PCO)-Syndrom

Das Syndrom der polyzystischen Ovarien (PCOS) ist die häufigste hormonelle Erkrankung der Frau. Das PCOS kann zu Zyklusstöungen und unerfülltem Kinderwunsch auf der einen, aber auch zu kosmetischen Problemen wie Akne, vermehrter Körperbehaarung (Hirsutismus) und Haarausfall (Alopezie) auf der anderen Seite führen.

Diagnose des PCOS

Das PCO-Syndrom darf nach der internationalen Consensus Konferenz in Rotterdam (2004) nur diagnostiziert werden, wenn mindestens zwei der folgenden Symptome vorliegen (reine Ultraschalldiagnosen sind häufig falsch und unzulässig) :

  1. Polyzystische Veränderungen an den Eierstöcken im Ultraschall (mehr als 10 kleine Follikel, Vergrösserung der Eierstöcke).
  2. eine Hyperandrogenämie , d.h. der Nachweis erhöhter männlicher Geschlechtshormone (Testosteron, DHEAS, Androstendion) im Blut oder entsprechende klinische Symptome (Haarausfall und vermehrte Körperbehaarung)    und
  3. eine relevante  Zyklusstörung (Gelbkörperschwäche, Ausbleiben des Eisprungs, Ausbleiben der Menstruation).

Auch andere Erkrankungen, die zu einer erhöhung der männlichen Geschlechtshormone führen können ein PCOS-ähnliches Bild hervorrufen, müssen aber unterschiedlich behandelt werden. Dazu gehören angeborene Enzymdefekte in der Nebenniere (AGS, Adrenogenitales Syndrom), das Cushing-Syndrom und die Gott-sei-Dank seltenen hormonproduzierenden Tumoren. Bei klinischem Verdacht muss hier eine subtile Diagnostik und Therapie durch Spezialisten erfolgen. 

PCOS und Kinderwunsch

Eines der Hauptprobleme ist, dass das PCOS zu Störungen der Follikelreifung und zum Ausbleiben des Eisprungs (Ovarialinsuffizienz) führen kann. In fortgeschrittenen Stadien findet sich eine Vielzahl kleinerer, so genannter 'antraler' Eibläschen (Follikel), die über ein gewisses Stadium der Entwicklung nicht hinauskommen. Da inzwischen bekannt ist, dass bei etwa 40-50% der Patientinnen auch eine Störung im Zuckerstoffwechsel mit chronisch erhöhten Insulinspiegeln im Blut (Insulinresistenz) vorliegt und dass diese Störung ursächlich mit der Erkrankung zusammenhängt, steht die Basistherapie mit einem Insulinsensitizer (Metformin) häufig am Beginn der Behandlung. Auch wenn Metformin in Deutschland derzeit nur für die Diabetesbehandlung zugelassen ist, ist das Medikament inzwischen weltweit zur etablierten Therapie der ersten Wahl auch bei "Insulinresistenz" geworden. 

Wenn Metformin nicht ausreicht ist häufig eine ovarielle Stimulationstherapie mit Clomifen oder eine ovarielle Stimulationstherapie mit Gonadotropinen erforderlich. Diese Therapie muss niedrig dosiert und behutsam erfolgen, da ein Hauptrisiko bei PCO-Patientinnen das unbeabsichtigte Heranreifen mehrerer Eibläschen verbunden mit einem deutlich erhöhten Mehrlingsrisiko ist. Manchmal dauert die individuelle Dosisfindung mehrere Wochen. Es ist dabei von entscheidender Bedeutung, dass weder die Patientin noch der Arzt die nötige Geduld verliert. Zyklen bei denen zu schnell gesteigert wird, müssen oft abgebrochen werden. 

Gerade die ovarielle Stimulationstherapie mit Gonadotropinen beim  PCO-Syndrom stellt hohe Anforderungen an die Erfahrung des Therapeuten mit der Methode.

Beim PCO-Syndrom besteht immer ein sehr schmaler Grad zwischen einer fehlenden Reaktion der Eierstöcke auf zuwenig Gonadotropin und einer ovariellen Überstimulation, wenn zuviel Gonadotropin verabreicht wird.

Im Kinderwunschcentrum Nürnberg finden sie Experten mit jahrzehntelanger Erfahrung in der Behandlung von PCO-Patientinnen.