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Ovarialinsuffizienz

Unter einer Ovarialinsuffizienz versteht man das insuffiziente oder ausbleibende Heranreifen von Eibläschen (Follikeln) im Eierstock. In ihren verschiedenen Ausprägungsarten ist sie eine häufige Ursache des unerfüllten Kinderwunsches auf der einen Seite und von Zyklusstörungen aller Art auf der anderen Seite.

Die Diagnostik der Ovarialinsuffizienz gehört zur Basisdiagnostik bei jeder Kinderwunschpatientin und erfolgt durch Hormonbestimmungen und die Beobachtung eines natürlichen Zyklus (Diagnostischer Zyklus).

Ursachen der Ovarialinsuffizienz

Vier unterschiedliche Störungen des Hormonhaushaltes führen häufig zu einer fehlenden oder verzögerten Follikel- und Eizellreifung. So kann eine Erhöhung des Prolaktins - eines Hormons, das die Milchbildung in der Brustdrüse anregt - ursächlich sein (Hyperprolaktinämie). Diese ist während Schwangerschaft und Stillzeit normal, kommt aber auch außerhalb der Schwangerschaft häufig vor. Hier müssen die Einnahme von Medikamenten und die Schilddrüse abgeklärt werden. Zusätzlich sollte ggf. eine Kernspintomographie der Hirnanhangsdrüse (Hypophyse) veranlasst werden. Alternativ liegen häufig erhöhte Werte an männlichen Geschlechtshormonen vor (Hyperandrogenämie, Polycystisches Ovar (PCO)-Syndrom). Diese sind nicht selten mit kleinen Zysten in den Eierstöcken (PCO) und Störungen im Zuckerstoffwechsel (Insulinresistenz) verbunden. Hier sollte dringend eine gynäkologisch-endokrinologische Abklärung und eine adäquate Therapie erfolgen. Eine angeborene oder erworbene Schädigung der Eierstöcke (primäre Ovarialinsuffizienz) erkennt man an erhöhten Gonadotropinspiegel (FSH, LH) im Serum bei gleichzeitig reduzierten AMH-Spiegeln (Die ovarielle Reserve). Auch hier sollte bei Auffälligkeiten eine weiterführende Diagnostik erfolgen. Schließlich beeinflussen Unter- oder Übergewicht (Körpergewicht und Schwangerschaft), exzessiver Sport, Medikamente und Streß das hormonelle Gleichgewicht. Diese Ursachen stören die regelrechte Freisetzung des Faktors GnRH (= LH-RH) und führen zum Krankheitsbild der hypothalamischen Ovarialinsuffizienz. Immer sollte darüberhinaus an eine Schilddrüsenstoffwechselstörung gedacht werden.

Schweregrade einer Ovarialinsuffizienz

Wenn eine der oben angeführten Störungen der Follikelreifung besteht, so kommt es im leichten Fall zunächst zu einer Gelbkörperschwäche (Corpus luteum Insuffizienz), bei der der Follikel zwar noch reift und springt, aber der entstehende Gelbkörper nicht optimal ist und zu geringe Mengen an Gelbkörperhormon (Progesteron) produziert. Bei schwereren Störungen bleibt der Eisprung aus (Anovulation) oder die Follikelreifung sistiert vollständig, was dann in der Regel auch zum Ausbleiben der Menstruationsblutung führt (Amenorrhoe). Die Übergänge zwischen den einzelnen Schweregraden sind fließend. 

Alle Grade einer Ovarialinsuffizienz sollten unabhängig vom Vorhandensein von Kinderwunsch einer Abklärung zugeführt werden. 

Eine Behandlung ist in der Regel möglich und erfolgt je nach Ursache entweder mit Medikamenten oder mit einer ovariellen Stimulationstherapie (Ovarielle Stimulationstherapie mit Clomifen, Ovarielle Stimulationstherapie mit Gonadotropinen oder der GnRH-Pumpe). Zusätzlich ist es häufig sinnvoll die Lutealphase mit Progesteron zu substituieren.